Countdown to Erlangen – Teil 2
18. Internationaler Comic-Salon Erlangen 2018
18. Internationaler Comic-Salon Erlangen 2018
Im zweiten Teil unserer Vorschau auf den nächste Woche beginnenden Internationalen Comic-Salon folgen die Tipps Nummer fünf bis acht – mit weiteren interessanten Veranstaltungen, spannenden Künstlern und ein paar Ratschlägen, wie man die anstrengende Salonwoche überlebt.
Wer Punkt 4 aus dem letzten Post, das berüchtigte Anstehen an den Signiertischen der Zeichnerinnen und Zeichner, gut überstanden hat, hat sich damit für eine ungleich erfreulichere Aktivität qualifiziert:
5. Comics veredeln lassen
Mit das Schönste am Comic-Salon ist es natürlich, die vielen Zeichner und Autoren mal persönlich zu treffen, deren Comics einen das ganze Jahr über gut unterhalten. Und wenn man nett fragt, signieren sie einem ihre Bücher und veredeln sie häufig sogar mit einer schönen Zeichnung. Einfach so, ohne etwas dafür zu verlangen, als Dankeschön an die Leser. Vertreter des durchkommerzialisierten Unterhaltungsbusiness würden sie angesichts eines derart unvernünftigen Verhaltens vermutlich für unzurechnungsfähig erklären. Wir können uns aber drüber freuen.
Für alle, die noch unschlüssig sind, bei wem sich das Anstehen besonders lohnt, hier drei Tipps vom ALLESFRESSER: auf jeden Fall beim avant-verlag vorbeischauen, wo Manuele Fior seine neue Kurzgeschichtensammlung präsentiert, bei Barbara Yelin am Stand von Reprodukt und bei Jan Bachmann an den Tischen der Edition Moderne. Wer intelligent erzählte und großartig gezeichnete Geschichten mag, ist da auf jeden Fall richtig!
6. Gruseln mit Andreas Hartung und dem Dunwich Orchestra
Sich als Kreativschaffender im Horrorgenre auf H.P Lovecraft zu beziehen, ist heutzutage ja nicht mehr ganz so innovativ wie noch vor zwanzig Jahren; häufig entstehen derartige Hommagen eher nach dem Motto „Woll’n keine Ideen sich entfalten, mach ich halt was mit den Großen Alten“. Hin und wieder findet aber doch jemand einen frischen Ansatz, mit dem leicht angestaubten Material umzugehen. So wie Andreas Hartung, der Zeichnungen und Musik zu an einer stimmungsvollen Mulitmedia-Adaption der klassischen Geschichte „Die Farbe aus dem All“ verknüpft. Am Donnerstagabend präsentiert er diese, vom Dunwich Orchestra live untermalt, im E-Werk. Da sollte man hingehen – auf die Gefahr hin, hinterher unruhig zu träumen und freitags unausgeschlafen zur Messe zu kommen…
7. Einen Nachmittag im Park verbringen
Weil er eher an das sanft gedimmte Licht des heimischen Lesezimmers gewöhnt ist, reagiert der Comicfreund auf direkte Sonnenstrahlung ja etwa so sensibel wie Joann Sfarrs Vampir Ferdinand. Trotzdem, ein bisschen frische Luft zwischendurch kann nichts schaden, und zu den schönsten Orten in Erlangen, um die zu genießen, gehört zweifellos der Schlossgarten.
Wer dann doch irgendwann wieder Entzugserscheinungen spürt und dringend etwas Gezeichnetes sehen muss, hat es von dort aus auch nicht weit: Direkt im Park steht das Zelt, in dem sich dieses Jahr die Kunsthochschulen und diverse Kleinverleger präsentieren. Nachdem das Erlanger Poetenfest schon lange die Qualitäten dieses besonderen Ortes nutzt, wird es höchste Zeit, dass nun auch der Comic-Salon nachzieht.
8. Gut essen und trinken
Schon klar, während der Öffnungszeiten der Messe kann sich der Comicnerd keine Ess- und Trinkpausen erlauben. Zu groß wäre die Gefahr, dass grade in diesem Moment die nächste Signierschlange eröffnet wird oder der Lieblingszeichner kostbare Originalzeichnungen verschenkt. Umso wichtiger ist es, dem Körper abends wieder die dringend benötigten Nährstoffe zuzuführen – in erster Linie natürlich Fett und Alkohol. Was für ein Glück also, dass man sich in der Bierstadt Erlangen befindet, in der gefühlt jedes zweite Haus ein Gasthaus, eine Brauerei oder beides gleichzeitig ist. Und in der die kleinste Bratwurstportion vernünftigerweise nicht aus drei Würstchen besteht, sondern aus vier. Wir sind ja nicht in Nürnberg.